Sonntag, 19. Februar 2012

Ein schwieriges und sensibles Thema

Obwohl seit einigen Jahren, in Fernsehfilmen und Talk-Shows, versucht wird unsere Gesellschaft dahingehend zu sensibilisieren sich mit dem Thema Tod zu beschäftigen, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das für viele Menschen (leider) immer noch ein Tabuthema ist... und bleibt? Natürlich, der Tod ist etwas Endgültiges - das ist bedrohlich und ruft Ängste hervor. Aber, der Tod gehört zum Leben - wer nicht gelebt hat, kann auch nicht sterben. (Der letzte Satz ist nicht von mir.)

In der Sendung Kölner Treff, am 20. Mai 2011, habe ich der Autorin Elke Gloor aufmerksam zugehört, als diese ihre, wie ich finde, sehr traurigen Erfahrungen dem Publikum und den Fernsehzuschauern mitteilte. In ihrem Buch "Sterben dürfen" welches sie in der Sendung vorstellte, beschreibt die Autorin nicht nur wie schwer es ist einem Angehörigen ein würdevolles sterben zu ermöglichen, sondern darüber hinaus, auch den Kampf gegen Institutionen und das Pflegeheim (in dem ihre Mutter lag) - bis hin zu ihrer Verhaftung.
Elke Gloor machte auch ausdrücklich darauf aufmerksam, wie wichtig eine ausführliche Patientenverfügung ist. Wer nicht, gegen seinen Willen, Wochen, Monate oder Jahre an lebenserhaltende medizinische Geräte angeschlossen sein möchte, sollte eine dementsprechende Verfügung hinterlegt haben. Sie erleichtert auch den Angehörigen,  ihre Aufgabe im Sinne des betroffenen Menschen zu erfüllen.

In Würde sterben dürfen müsste in unserer Gesellschaft eigentlich ein Grundrecht - und in Artikel 1: "Die Würde des Menschen ist unantastbar" verankert sein? Weit gefehlt! Kranke Tiere lassen wir nicht leiden, sie dürfen erlöst werden. Menschen die unheilbar krank sind, die nicht mehr leben möchten um sich ein langes dahinvegetieren und auf fremde Hilfe angewiesen sein zu ersparen, müssen sich bis zum letzten Atemzug quälen? Meiner Meinung nach, aber vielleicht sehe ich das nicht alleine so, wäre da längst die Politik gefordert. Obwohl, es sind wahrscheinlich eher die Lobbyisten der Pharmaindustrie, der medizinischen Gerätehersteller und nicht zuletzt die Kirche, die unsere Volksvertreter davon abhalten endlich, wie bei einigen unserer europäischen Nachbarn schon angewandt, passive Sterbehilfe zuzulassen.

Fazit : Das Gesundheitssystem krankt in sich selbst und immer mehr Menschen müssen gerade darunter leiden. Gesundheit ist heute schon ein "unbezahlbares" Gut - und sterben dürfen ein Privileg...?

Ich für meinen Teil habe eine sehr detaillierte Patientenverfügung verfasst, die die Ärzte in die Lage versetzen, der Allgemeinheit, sprich der Krankenkasse, viel Geld zu sparen.

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