Montag, 28. November 2011

„Für die Arbeitnehmer ist’s paradiesisch“ ?

Dieses Zitat schlüpfte Ronald Pofalla, Bundesminister  für besondere Aufgaben, bei einem Besuch in einem Topfpflanzengroßhandel in Herongen, im Kreis Kleve, aus dem Mund. Nachzulesen in der Rheinischen Post, <Aus dem Gelderland> vom  12. Nov. 2011.

Herr Pofalla, auf welchem Planeten leben Sie?!

Als Arbeitnehmer, frage ich mich ernsthaft wo das Paradies für die arbeitende Bevölkerung ist? Wissen Sie wirklich wie es in den Firmen und Betrieben unseres Landes, aussieht?
Immer mehr arbeitswillige werden mit Zeitverträgen von 6, 12 und 24 Monaten eingestellt. Planungssicherheit? Das ist für die Arbeitnehmer, egal ob Angestellte, Facharbeiter oder ungelernte Kräfte, seit einiger Zeit nur noch  Wunschdenken. An vielen Arbeitsplätzen, da spielt es kaum noch eine Rolle ob es Groß, - mittelständische oder Kleinbetriebe sind, wird ein so enormer Zeitdruck aufgebaut, das viele Menschen, die letztendlich auch für den Fortbestand der Firmen durch ihrer Hände arbeit sorgen, körperlich und psychisch krank  auf der Strecke bleiben. Viele Beschäftigte fühlen sich nur noch als eine Nummer und werden behandelt als wären sie das letzte...! Ist das wirklich paradiesisch?
Ich selbst bin Maschinenfacharbeiter seit fast 45 Jahren, ohne Unterbrechung, im Berufsleben und habe schon einiges erlebt – gute und schlechte Zeiten. Aber das, was in den letzten ca.10 Jahren mit vielen Arbeitnehmern geschieht, könnte  schon >menschenverachtend< genannt werden.
Die Preise steigen kontinuierlich, aber wir sollen uns bei Lohnforderungen zurück halten und wie in den letzten Jahren mit einem >Butterbrot< zufrieden geben. Mit einem Durchschnittseinkommen, wie immer es auch statistisch berechnet wird, kann ein Familienvater eine Frau und  zwei Kinder nicht mehr alleine ernähren. Und, erreicht er nach 50 Jahren harter Arbeit dann seinen verdienten Ruhestand, geht es, nach Stand der Dinge, wahrscheinlich übergangslos in die viel diskutierte Altersarmut. Wieso? Vielleicht weil die Politiker  die erwirtschafteten Steuereinnahmen an Banken,  Finanzjongleure und ins verarmte europäische Ausland verschenkt hat, statt einen Teil davon in die Rentenkassen zurück fließen zu lassen? Nennen Sie das paradiesisch?

In den vergangenen Jahren konnten sich Zeitarbeitfirmen, in denen auch (leider) Facharbeiter für sehr wenig Geld arbeiten müssen, in unserem Land immer mehr ausbreiten. Man könnte es, in vielen Fällen, erlaubter Sklavenhandel nennen. Lohndumping ist ein strapazierter Slogan geworden. Da reden sich die Politiker/innen die Köpfe heiß über das Thema Mindestlohn – die Gewerkschaften tönen mit, ohne sich aber wirklich nennenswert und spürbar, für eine gerechte Bezahlung, für ihre (noch gebliebenen) Mitglieder einzusetzen. Ist das wirklich paradiesisch?

Wenn so das Paradies aussieht, haben die meisten Arbeitnehmer seit einigen Jahren die Hölle auf Erden!

Eigentlich müssten sowohl die verantwortlichen Damen und Herren der Landes- und Bundesregierung, als auch die Oppositionen, für einen Monat in die Firmen und Werke geschickt werden, um die Jobs ihrer Wähler zu machen  über die sie letztlich entscheiden - natürlich auch mit dem dazugehörenden Gehalt/Lohn.  Das wäre vielleicht lehrreich?!

Immer wieder hört man in den Medien von  Politikverdrossenheit der deutschen Bevölkerung und das die Menschen sich von den Politikern abwenden. Vielleicht sind das ein paar Gründe?:

Viele Politiker vergessen schon nach ein paar Monaten ihrer Vereidigung die Formel, die sie feierlich gesprochen haben. Sinngemäß: Ich schwöre, das ich meine Kraft dem Wohl des deutschen Volkes widmen, seinem Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen Jedermann üben werde...? Egal welcher Partei sie angehören – sie sind nicht ehrlich und halten sehr viele ihrer Wähler für dumm und unmündig. Das ist (hoffentlich) ein großer Fehler! Die nächsten Wahlen kommen bestimmt.

Sie sind schlechte Vorbilder - sie geben unqualifizierte Aussagen zum Besten ohne darüber nachzudenken oder beschimpfen auf die übelste Weise ihre Kollegen (siehe Herr Pofalla).
Politiker gehen nicht mit gutem Beispiel voran – (Lohnverzicht) sie nehmen die Erhöhungen ihrer Bezüge und Diäten ohne rot zu werden an und verlangen von der Bevölkerung sparen, sparen, und noch einmal sparen.
Viele haben nur ihre eigene Karriere im Blick und haben die Bedürfnisse ihrer Wähler aus den Augen verloren. Wenn das mal kein Bumerang wird?

Autor: Hubert Miesen



Dann wären da auch noch die Arbeitnehmer, die in Firmen arbeiten, die dem Arbeitgeber-Verband nicht angeschlossen sind und nicht einmal in den Genuss der Tariferhöhungen kommen? Sie haben keine Lobby und laufen mit ihrem Einkommen ständig Jahre hinterher! Falls sie es einmal wagen, nach einer Lohnerhöhung zu fragen bekommen sie nicht selten die Antwort: ,,Dann müssen Sie mehr Überstunden machen“. Da bleibt dann aber noch weniger Zeit für die Familie, und, was auch bedacht werden sollte und ziemlich demoralisierend ist, die Hälfte des Überstundengeldes landet nicht im eigenen Portemonnaie sondern im Steuersäckel! Ist das paradiesisch?

Wenn Sie, lieber Leser, dazu auch eine Meinung haben, schreiben sie doch einen Kommentar.

 

Samstag, 27. August 2011

Eine eigene Meinung haben? Ja. Sie öffentlich vertreten? Nein!

Spätestens jetzt, weiß auch Phillip Lahm dass so etwas nicht gefragt ist und schon gar nicht geduldet wird. Ich persönlich meine, wenn das, was er im Buch veröffentlicht hat, tatsächlich seine Erfahrungen und Einschätzungen sind,  hätte er sich auf keinen Fall entschuldigen müssen.
Das ein Herr Theo Zwanziger sich traut, in diesem Zusammenhang, von Verantwortung in der Öffentlichkeit zu sprechen, ist ja wohl der blanke Hohn! Wenn ich einmal kurz erinnern darf – es ist noch gar nicht so lange her, dass unser DFB-Chef Herrn Blatter wieder an die Spitze der UEFA gewählt hat, obwohl er, wahrscheinlich nicht nur meiner Meinung nach, genau über dessen Machenschaften, (Korruptionsvorwürfe betreffend) Bescheid wusste! Aber, in der Politik, im sportlichen Bereich sowie im ganz normalen Leben hat die Doppelmoral (leider) schon längst den Platz der Moral eingenommen.

Eine eigene Meinung zu haben und sie auch zu vertreten ist anstrengend und erfordert in der heutigen Zeit eine gehörige Portion Mut. Menschen, die sich trauen die Wahrheit zu sagen und Kritik zu äußern, werden meiner Erfahrung nach zu Außenseitern abgestempelt und brauchen ein dickes Fell. Die Gesellschaft braucht keine unbequemen Menschen, sie möchte, wie es den Anschein hat, lieber Duckmäuser und Ja sager und die Damen und Herren Politiker wünschen sich nur ganz, ganz viele Wahlschafe. Dann ist die Welt in Ordnung...?


Dienstag, 26. Juli 2011

Wer sich nicht bewegt, kann auch nichts bewegen!

Ute Freudenberg und Christian Lais werden mir verzeihen, das ich den Satz etwas, auf meinen Beitrag zielend, geändert habe. Den folgenden Textauszug habe ich mir aus ,,Wenn Du nichts bewegst“ aus der CD ,,Ungeteilt“ herausgeschrieben, weil ich ihn auch als sehr Zeitgemäß erachte.

Wenn keiner was sagt wird nichts geschehn, wenn jeder nur klagt wird’s nie weitergehn und wer niemals fragt wird nichts verstehn, niemals.
Wenn keiner was tut, dann tut sich nichts, wenn niemand was wagt, bleibt es wie es ist, wenn Du nichts bewegst, bewegst sich nichts. ...und falsch wird nie richtig und die Lüge wird nie wahr wer Mut hat zu kämpfen der besiegt auch die Gefahr.

Vor einigen Tagen ging, sinngemäß, diese Meldung durch die Medien:

22% weniger Kaufkraft (auf die letzten Jahre zurück gerechnet), soll heißen, weniger Geld im Portemonnaie für Menschen mit geringem Einkommen. Auch bei den Arbeitnehmern mit normalen Einkommen sieht es nicht viel besser aus. Die Lohnentwicklung, aber vor allem die Nullrunden, oder fast Nullrunden in den vergangenen Jahren haben große Lücken in viele private Haushaltskassen gerissen. Eine Besserung ist nicht in Sicht – kommt es vielleicht sogar noch schlimmer? Im ersten Quartal hieß es in den Medien noch, die deutsche Wirtschaft boomt. Es werden größere Gewinne als im letzten Jahr erwartet – und da ging es ja auch schon bergauf. Die Firmen, auch die mittelständischen Unternehmen, so erzählte man uns, haben wieder sehr gut verdient. Die Gretchenfrage ist: Wieso merken wir, die Arbeitnehmer die das schließlich ermöglichen, nichts davon? Warum lohnt es sich nicht mehr wirklich, in Euro gesehen, jeden Morgen pünktlich ins Büro, ins Geschäft, in die Fabrik oder wohin auch immer zu gehen? Wieso investieren die Arbeitgeber nicht auch einen Teil der Gewinne in ihre Belegschaft – das wäre eine willkommene Motivation. Warum wehren wir uns nicht stärker dagegen? Auf die Gewerkschaften können wir ja, wie ich vermute, wohl kaum noch zählen.
Sie scheinen wohl einen "nicht Angriffspakt" mit den Arbeitgebern geschlossen zu haben? Oder gibt es eine Branche, die in den letzten Jahren eine spürbare Tariferhöhung, die z. B. die Inflationsrate, Benzinsteuer und Beitragserhöhungen im Gesundheitswesen einigermaßen auffangen, für sich verbuchen kann? Einmal ganz abgesehen davon, soll es ja auch noch Firmen geben die an keinen Tarifvertrag gebunden sind, weil sie keinem Arbeitgeberverband angehören. Die dort beschäftigten liegen in der Lohn/Gehaltsliste auch weiter hinten. Die Damen und Herren Politiker, die eigentlich unsere "Volksvertreter" sein sollten, ermahnen uns unermüdlich zu sparen und nehmen selbst eine Diätenerhöhung von 292 € mtl. für dieses und nächstes Jahr, ohne sich dagegen zu wehren, an. Ich warte auf den Tag, dass ein Politiker/in einmal mit gutem Beispiel vorangeht und die Kollegen/innen auffordert für zwei Jahre darauf zu verzichten. Das wäre doch mal ein Signal!
Vielleicht sollten wir uns, hier und da, ein Beispiel an unseren französischen Nachbarn nehmen. Da würde eine solche Ungerechtigkeit nicht ohne Gegenwehr hingenommen – die trauen sich was. Vor einigen Jahren, vielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser noch daran, sollte in Frankreich der Pfingstmontag als Feiertag wegfallen – was machten die Franzosen? Über 50% der Arbeitnehmer sind zu Hause geblieben! (Soweit ich weiß, blieb es für sie ohne Konsequenzen) Würden wir uns das trauen? Ich wage es zu bezweifeln. Ihre Meinung dazu würde mich auch interessieren...!?

Dienstag, 17. Mai 2011

Besuch Leipziger Buchmesse 2011

Am Stand des MCK Musikverlages mit Buchpräsentation.

Mein Buch

"Trauer, Trost und Lebensmut"
ISBN: 978-3-86634-518-8
Umfang: 95 Seiten

Die Bewältigung von persönlicher Trauer ist niemals leicht. Ich stand nicht nur einmal vor dieser schwierigen Aufgabe. Mein Umgang mit der Trauer stellte sich als Prozess einer Eigentherapie dar, den ich  in diesem Buch beschreibe, um mit meinen Erfahrungen und Lösungen vielleicht auch anderen Menschen zu helfen.                        
Trauer ist keine Krankheit sondern ein Zustand, der vorübergehen kann. Unsere eigene, sehr traurige Familiengeschichte habe ich in einem kleinen Buch veröffentlicht. Mit ,,Trauer, Trost und Lebensmut“ möchte ich auch anderen Menschen helfen  - ihnen zeigen, ja, es  gibt ein Leben nach der ,,Katastrophe" weil es das geben muss. Und, ich persönlich glaube, unsere Lieben, die uns ,,alleine gelassen" haben, würden das auch von uns erwarten - oder?
Eine Aussage meines Verlegers zu meinem kleinen Werk: ,,Es ist ein unglaubliches Buch,von den Informationen her, die so geballt von Trauer und Tod erzählen. So dicht habe ich derart Schmerzliches kaum gelesenUnd es stimmt. In diesem Buch lasse ich den Leser tief in meine Seele schauen und - an meinen Gedanken, meiner Wut, meiner Ohnmacht und den verlorenen Glauben an die Menschheit, hautnah teilhaben.